Sport und Bewegung

Mobil sein trotz parenteraler Ernährung

Natürlich bedeutet eine tägliche Infusions-Laufzeit von 12 bis 24 Stunden eine Einschränkung für Sie. 
Aber da Ihre Körperzellen rund um die Uhr arbeiten, kann parenterale Ernährung auch nachts, während Sie schlafen, erfolgen. 
In diesem Fall werden Sie tagsüber nicht eingeschränkt und bleiben mobil.

An- und Abschluss der parenteralen Ernährung sollte nur durch eine geschulte Pflegekraft erfolgen. 
Es ist aber auch möglich, dass der Patient selbst oder ein Angehöriger geschult wird und danach die Infusion selbständig anlegen kann. Dies gibt Ihnen noch mehr Flexibilität.

Frau mit Rucksack

Wenn Sie eine Pumpe für Ihre parenterale Ernährung verwenden, können Sie auch ein mobiles Rucksacksystem benutzen.
Darin sind dann die Pumpe und der Beutel diskret verstaut. 
Mit diesem System sind Sie mobil und können auch während der Infusionszeit das Haus verlassen. 
Rein optisch unterscheidet sich dieser Rucksack nicht von anderen Freizeitrucksäcken. 
Spaziergänge, Kino- oder Theaterbesuche, ja sogar kleine Urlaube werden nach Rücksprache mit dem Arzt und dem Pflegeteam und sorgfältiger Schulung möglich.

Achten Sie bitte darauf, dass der Akku der Pumpe immer ausreichend geladen ist. 
Hängen Sie aus Hygienegründen den Beutel immer in der vertrauten Umgebung an und ab.
Daneben ist es auch möglich, die parenterale Ernährung – in Absprache mit Ihrem Arzt und Ernährungsberater – vorübergehend zu unterbrechen. 
Mit beispielsweise einem infusionsfreien Wochenende sind auch längere Ausflüge nicht ausgeschlossen.

Sport und körperliche Aktivität

Auch wenn Sie parenteral ernährt werden, sollten Sie sich bewegen und, sofern es Ihr Gesundheitszustand zulässt, auch Sport treiben.

Dies wird von Experten empfohlen, denn Bewegung steigert die Lebensqualität und baut Muskelmasse auf. 
Sehr gut geeignet ist eine Kombination aus Ausdauersport und Krafttraining. 

Die Wirkungen von Sport bei Krebspatienten wurden in letzter Zeit vermehrt in klinischen Studien untersucht. 
Dabei hat sich gezeigt, dass körperliche Aktivität messbar die Nebenwirkungen einer Chemo- oder antihormonellen Therapie reduzieren kann. Außerdem steigert sich die Leistungsfähigkeit und das Selbstbewusstsein wird gestärkt – was die Lebensqualität enorm verbessern kann.

Doch nicht nur das: 
Körperliche Aktivität hat auch direkte Einflüsse auf die Entstehung von Krebs, den Verlauf einer Krebserkrankung und das Rückfallrisiko. Sie leistet somit sowohl in der Primär-, Sekundär- und auch Tertiärprävention ihren Beitrag zur Vorbeugung von Krebs. 
Außerdem kann Sport die Lebensqualität während der Erkrankung verbessern.

Schon leichte körperliche Betätigungen wirken sich positiv aus, etwa Treppensteigen oder kurze Spaziergänge. 
Adressen zu speziellen onkologischen Sportgruppen erhalten Sie bei den jeweiligen Landessportverbänden, dem Deutschen Olympischen Sportbund oder dem Deutschen Behindertensportverband.

Im Servicebereich unserer Internetseite im Bereich „Nützliche Links“ haben wir hierzu auch einige 
Tipps für Sie zusammengestellt.