Besondere Bedürfnisse und Mangelernährung
Im Verlauf einer Krebserkrankung gibt es zahlreiche Faktoren, die den Ernährungsstatus aus dem Gleichgewicht bringen und zu einer Mangelernährung führen können.
Mögliche Gründe für eine Mangelernährung:
- Schlaganfall mit Kau- und Schluckstörungen
- Knochenbrüche und Operationen im Kiefer- und Gesichtsbereich
- Darmerkrankungen, Verstopfung, Durchfall
- Übelkeit, Erbrechen
- Langfristige Appetitlosigkeit, Geschmacksveränderungen, Sodbrennen
- Völlegefühl, vorzeitige Sättigung
- Mundschleimhautentzündung
- Strahlen- und Chemotherapie
- Resorptionsstörungen
- Tumorstoffwechsel
Wie kommt es infolge einer Krebserkrankung zu Mangelernährung?
Nach den Leitlinien der DGEM zur „Terminologie in der klinischen Ernährung“ wird eine krankheitsassoziierte Mangelernährung durch drei klinisch einfach zu bestimmende Kriterien bestimmt:
Body-Mass-Index (BMI) unter 18,5kg/m²
ODER
ungewollter Gewichtsverlust von mehr als zehn Prozent in den letzten drei bis sechs Monaten
ODER
BMI unter 20kg/m² und unbeabsichtigter Gewichtsverlust von mehr als fünf Prozent in den letzten drei bis sechs Monaten.
Für Erwachsene ab 65 Jahren werden leicht abweichende Kriterien für BMI und Gewichtsverlust diskutiert (BMI unter 20kg/m2, ungewollter Gewichtsverlust von mehr als fünf Prozent in drei Monaten).
Eine Nüchternperiode von länger als sieben Tagen gilt als Risiko für eine Entwicklung einer Mangelernährung.
Was sind die Folgen einer Mangelernährung?
Neben der Verringerung von Körperfett kommt es aufgrund der Stoffwechselveränderungen zu einem starken Verlust von Muskelmasse (Körpereiweiß). Die Folgen sind mangelnde Körperkraft und damit verbundene Erschöpfungszustände. Es kommt zu einer reduzierten körperlichen Aktivität mit der Folge weiterer Verluste an Muskelmasse und Leistungsfähigkeit. Zudem wird das Immunsystem geschwächt. Das führt dazu, dass die Patienten besonders anfällig für Infektionen und anderen Krankheiten werden - von der Lungenentzündung bis zur Wundheilungsstörung.
Appetitlosigkeit und Übelkeit
Es gibt verschiedene Empfehlungen, die gegen Appetitlosigkeit und Übelkeit helfen können. Jeder Mensch reagiert jedoch anders: Was dem einen gut bekommt, hilft dem anderen gar nicht.
Verstopfung, Durchfall, Sodbrennen
Verstopfung, Sodbrennen und Durchfall können unangenehme Begleiter sein. Wie kommt es dazu? Was hilft?
Geschmacksveränderungen
Geschmacksveränderungen sind eine häufige Nebenwirkung von Chemotherapie und Strahlentherapie im Kopf-Hals- und Brustbereich. Bitteres schmeckt meist bitterer als es tatsächlich ist, Süßes weniger oder stärker süß. Gewohnte Gerichte erscheinen plötzlich zu salzig oder zu fad. Dies alles beeinträchtigt den Appetit und die Lust am Essen.
Resorptionsstörungen
Wenn der Körper Nährstoffe nicht aufnehmen kann. Mangelernährung bei gedecktem Tisch …