Verstopfung, Durchfall, Sodbrennen
Verstopfung
Als Verstopfung (Obstipation) wird eine erschwerte und weniger als dreimal wöchentliche Darmentleerung bezeichnet. Etwa 20 % der Bewohner Deutschlands leiden zumindest gelegentlich unter Verstopfung, davon etwa 75 % Frauen. Mögliche Ursachen können krankhafte Veränderungen des Darmes, z. B. Zunahme der Einlagerung von Kollagen in die Darmwand, Fehlernährung, mangelnde Flüssigkeitszufuhr, Stoffwechselstörungen oder Störungen des Elektrolythaushaltes (häufig Kaliummangel) sein. Geringe körperliche Bewegung wirkt dabei begünstigend. Auch nach Bauchoperationen kann es infolge von Verwachsungen oder fehlender Peristaltik zu einem Passagehindernis des Stuhlgangs kommen.
Verstopfung kann auch durch bestimmte Medikamente – zum Beispiel stark wirksame Schmerzmittel – hervorgerufen werden.
Viele Betroffene empfinden diese Nebenwirkung als sehr störend.
Die folgenden Tipps können bei Verstopfung helfen:
Reichen diese Maßnahmen nicht aus, lassen Sie die Ursache ärztlich abklären und sich ggf. von Ihrem Arzt abführende Medikamente verschreiben.
Trinken Sie reichlich, ca. zwei Liter pro Tag.
Trinken Sie morgens auf nüchternen Magen ein Glas Wasser, in das Sie etwas Milchzucker geben können.
Essen Sie mehr Ballaststoffe: Zum Beispiel Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Bohnen), Gemüse und Salate als Rohkost, frisches Obst. Tipp: Steigern Sie langsam die Menge, die Sie davon essen, und kauen Sie gut, da sonst die Gefahr besteht, dass Sie Blähungen und Bauchschmerzen bekommen.
Essen Sie Lebensmittel, die milchsauer vergoren sind: Etwa Joghurt, Sauerkraut, Sauerkrautsaft. Essen Sie anfangs nur wenig Sauerkraut und trinken Sie Sauerkrautsaft zunächst nur in kleinen Mengen. Steigern Sie die Mengen langsam, da sonst die Gefahr von Blähungen und Bauchschmerzen besteht.
Essen Sie spezielle Nahrungsmittel, die gut gegen Verstopfung wirken: Zum Beispiel Weizenkleie oder Leinsamenschrot 20 bis 50 g pro Tag, trinken Sie dazu viel, Indischer Flohsamen, Milchzucker 20 bis 40 g pro Tag; probieren Sie aus, ob Sie ihn vertragen.
Fangen Sie auch hier mit kleinen Mengen an und steigern Sie die Zufuhr langsam, damit Sie keine Blähungen und Bauchschmerzen bekommen.
Verzichten Sie auf stopfende Lebensmittel: Vor allem Kakao, bittere Schokolade, trockene Weizenkleie, Blaubeeren, geriebener Apfel, pürierte Banane, pürierte Karotten, schwarzer Tee, der lange gezogen hat.
Durchfall
Durchfall kann als Nebenwirkung von Chemo- oder Strahlentherapie auftreten. Dauert er nur einen Tag, dann ist es am wichtigsten, dass Sie viel trinken, und zwar zwei bis drei Liter. Bei länger anhaltendem Durchfall gehen Sie bitte zu Ihrem Arzt und informieren Sie ihn über diese Nebenwirkung.
Als medizinische Definition von Durchfall bei Erwachsenen gilt eine Stuhlmasse von über 200–250 g bei mehr als drei Stuhlgängen pro Tag und hohem Wasseranteil (über 75 Prozent).
Besonders geeignet sind Wasser mit wenig oder ohne Kohlensäure, verdünnte Saftschorlen und Kamillentee. Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie zusätzlich Elektrolyte einnehmen sollen.
Indischer Flohsamen eignet sich sehr gut, um Wasser zu binden und den Stuhlgang einzudicken. Sie bekommen ihn zum Beispiel in Drogeriemärkten und in Apotheken.
Nehmen Sie stopfende Nahrungsmittel zu sich: Wasser, Kakao, schwarzer/grüner Tee (20 Minuten ziehen lassen), bittere Schokolade, Blaubeeren (auch als Saft).
Vermeiden Sie Zuckeraustauschstoffe, denn sie können abführend wirken: Sorbit, Xylit, Mannit, Isomalt, Maltit, Laktit, Polydextrose. Diese Stoffe sind oft in „zuckerfreien“ Produkten enthalten, etwa in Bonbons und Kaugummis. Süßstoffe (Saccharin, Aspartame, Zyklamat, Acesulfam K, Thaumatin, Neohesperidin, Sucralose) sind dagegen problemlos.
Muskatnuss verzögert den Transport der Nahrung in den Darm; reiben Sie das Gewürz in passende Speisen.
Meiden Sie diese Nahrungsmittel: Milchzucker (Milch, Buttermilch, Molke, Produkte, denen Milch/Milchpulver zugesetzt ist), kalte Getränke, Alkohol, starken Kaffee, Getränke mit Kohlensäure.
Joghurt mit lebenden Kulturen kann eventuell den Durchfall lindern: Verwenden Sie aber nur reinen Joghurt oder probiotischen.
Sodbrennen
Sodbrennen entsteht, wenn Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt (Reflux). Geschieht dies über einen längeren Zeitraum, kann sich dadurch die Speiseröhre entzünden. Wenn Sie häufig unter Sodbrennen leiden, machen Sie Ihren Arzt darauf aufmerksam.
Sodbrennen beschreibt eine vom Oberbauch aufsteigende brennende und schmerzhafte Empfindung hinter dem Brustbein, die unter Umständen bis zum Hals und Rachen ausstrahlt, oft zusammen mit saurem oder bitterem Aufstoßen. Sodbrennen ist das Leitsymptom der gastroösophagealen Refluxkrankheit.
Beginnen Sie den Tag mit einem warmen Glas Wasser vor dem Frühstück.
Essen Sie über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten (etwa fünf bis sieben).
Lassen Sie sich beim Essen Zeit und kauen Sie gut.
Vermeiden Sie Bohnenkaffee, schwarzen Tee, Schokolade, viel Kohlensäure und Alkohol; diese Lebensmittel führen häufig zu Sodbrennen.
Auch sehr fette und stark gezuckerte Speisen und Getränke sind ungünstig.
Sehr saure oder scharf gewürzte Speisen können ebenfalls Probleme verursachen.
Essen Sie Mandeln oder Nüsse, sie können die Beschwerden vermindern.
Achten Sie darauf, was bei Ihnen zu Sodbrennen führt, und meiden Sie diese Lebensmittel. Wenn Sie ein Ernährungstagebuch (Sie finden eines in unserem SERVICE-Teil ) führen, können Sie besser feststellen, was Sie gut und weniger gut vertragen.
Wenn Sie sich nach dem Essen ausruhen möchten, legen Sie sich nicht ganz flach hin. Wenn Ihr Oberkörper eine Schräglage von etwa 45° hat, steigt die Magensäure nicht so schnell in die Speiseröhre auf.
Essen Sie mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr, damit der Magen genug Zeit hat, sich zu leeren.
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